Ich habe ein tolles Kochbuch entdeckt, dass ich euch vorstellen möchte!
„Gefühle für die es Rezepte gibt“ von Amélie Chapalain vom Blog "Mei liabste Speis!"
Buch Trailer - wie großartig ist es übrigens bitte, dass es sowas mittlerweile gibt!
Das Buch zeigt nämlich einfach wunderbar, wie sich persönliche und einzigartige Geschichten schreiben lassen und ist für mich daher ein tolles Beispiel für Contentmarketing. Ihr müsst natürlich nicht gleich ein ganzes Buch schreiben… Ich meine das eher sinnbildlich oder im übertragenen Sinne - denn über Bilder und Vergleiche erschließt sich vieles nochmal viel einfacher (finde ich zumindest).
Wieso also genau dieser Vergleich? Ich lieebe Kochbücher und habe daher schon sehr viele in der Hand gehabt. Vermutlich ist meine Sammlung an Kochbüchern größer als die an sonstigen Büchern ;-) Über die Jahre haben sich Kochbücher stark verändert. Zum Glück, denn irgendwann sieht jedes Buch doch sehr ähnlich aus. Wenn ich heute alte Kochbücher in den Händen halte, gruselt es mich manchmal. Also nicht bei den ganz alten, handgeschriebenen, wie dem von Oma. Die sind natürlich was ganz besonderes! Aber wenn ich jetzt Kochbücher von vor 10 oder 15 Jahren in den Händen halte, wirken sie tatsächlich etwas aus der Zeit gefallen. Und das ist ja auch ok so. (Einige Ausnahmen sind die von Jamie Oliver, der war schon immer sehr storylastig und die Bücher mag ich heute auch noch sehr gerne.) Damals habe ich die ja trotzdem gerne gelesen. Heute reicht es aber nicht, einfach nur ein paar Rezepte aneinanderzureihen. Es braucht kreative Ideen und Persönlichkeit, um aus der Masse herauszustechen. Oft gibt es selbst auf Blogs eine Geschichte, die genau zu diesem oder jenem Rezept geführt hat.
Und das zeigt sehr schön, wie wir heute sehr viel Wert auf die Geschichte hinter dem Rezept, oder eben auch hinter dem Produkt legen. Was hat den Mensch der es macht dazu bewogen, genau diese „Zutaten“ dafür auszuwählen? Was ist die geheime Zutat, die es besonders macht? Oder welchen besonderen Arbeitsschritt macht es an der Stelle besonders? Und das gilt für Rezepte genauso wie für andere Produkte und sogar auch Dienstleistungen. Denn grade bei Dienstleistungen kommt es sehr stark auf das Miteinander an. Also auf den Menschen und das Zwischenmenschliche. Das hervorzuheben ist also ganz entscheidend.
Was hat mich also bei diesem Kochbuch so angesprochen? Die Autorin Amélie Chapalain wählt Gerichte so, wie ich das selbst auch oft tue. Sie geht von ihrer Emotion, ihrem Gefühl, aus und kreiert dazu entsprechende Rezepte. Diese werden (nach Jahreszeit sortiert) mit großartigen Bildern untermalt und transportieren so und mit einem kurzen Erklärungstext, welche Emotion die Köchin beim zubereiten damit verbindet. Und je nach Gefühl, passen eben andere Gerichte. Das hab ich schon so oft so praktiziert, aber bisher nie in der Form in einem Buch gesehen. Daher war ich sofort begeistert!

Ein Rezept daraus hab ich gleich ausprobiert und das möchte ich euch hier auch nicht vorenthalten:
Rucolasamtsuppe
Zutaten für 4 Personen:
1 Zwiebel (ca. 100g)
3 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen
1 mehlig kochende Kartoffel (ca. 100g)
500ml Gemüsebrühe
1 Spritzer Zitronensaft
120g Rucola
2 EL Crème fraiche
1 Prise Salz, Pfeffer und Muskatnuss
100g Sahne
Zubereitung:
Zuerst die Zwiebel schälen und fein schneiden. Knoblauch ebenfalls schälen. Die Kartoffel schälen und in Würfel schneiden.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin glasig anschwitzen. Knoblauch durch eine Presse dazugeben und kurz mitbraten. Anschließend die Kartoffel hinzufügen. Dann mit Brühe und Zitronensaft aufgießen und 15 bis 20 Minuten weich kochen.
In der Zwischenzeit Rucola waschen und trockentupfen (wahlweise auch durch eine Salatschleuder). Eine Handvoll beiseite legen und den Rest 3 Minuten vor Ende der Garzeit zur Suppe geben und kurz mitkochen.
Die fertige Suppe mit 1 EL Crème fraiche pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und abschmecken.
Die Sahne cremig aufschlagen.
Zum Servieren die geschlagene Sahne vorsichtig unterheben mit mit einem kleinen Tropfen Crème fraiche und etwas Rucola servieren.
Das Gefühl zu diesem Rezept lautet: Die Befriedigung, wenn alles von selbst läuft.
Eine Aufgabe, die sich wie von allein erledigt hat. Oder ein Weg, der sich problemlos nehmen lies. „Es scheint, dass immer dann, wenn Aufgabe und Fähigkeit sich magisch berühren, wir uns mühelos und spielerisch in Zeit und Raum verlieren.“
In diesem Sinne - guten Appetit!

Das nächste Rezept zum Ausprobieren ist übrigens auch schon ausgewählt! Die Zucchini-Parmigiana nach Art des Hauses auf Seite 88. Zur „Wehmut über das letzte Lied in der Playlist“. Oder auch das Ende des Sommers… Denn wenn der August erstmal in vollem Gange ist, dann steht schon fast der Herbst oder zumindest der Spätsommer vor der Tür. Deswegen nochmal in vollen Zügen genießen!
Und Learning fürs Content-Marketing aufschreiben: Die eigenen Geschichten erzählen und was das Produkt ausmacht (nämlich die Menschen dahinter)! Das macht es einzigartig und ist auch nach dem 100. Kochbuch noch lesenswert. P.S.: Passenderweise auch gleich noch eine Kinderbuchempfehlung zum Thema kochen: „Suppe ist fertig!“ von Susanne Straßer Das wird hier bei uns gerade sehr viel gelesen :p
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